Montag, 22. März 2010

WIND

Winde atmen allgegenwärtig,
sowohl kraftvoll als auch zart.
Einmal laut tösend , zerstörerisch.
Dann wieder leis streichelnd mein Haar.

Wind zeugt von Leben , bringt es gar:
sei’s ein Samenkorn , sei’s Regen – dahin -
wo vielleicht er grausam schon war!
Mag scheinen bar jeden Sinn’s.

Wind murmelt durch die Wipfel der Bäume,
seinen Chor säuseln Gräser zart, leise.
Verhaltenen Schrittes träume
ich vertieft lauschend seine Weise.

Gesang ferner Zeiten entflammt
in mir Sehnsucht sirenengleich -
spüre des Windes Streicheln gleich Samt –
mag ihm folgen in sein endloses Reich.

Winde wissen um Anmut und Greuel –
Frohsinn und Zaudern und Mühsal -
Unbestand in kostbarer Welt -
der Menschen Natur und Wahl.

Hohen Berges windumspielt, einst
erkannt’ ein Knabe seinen steinigen Pfad.
Sieh! Seine Lehre wenn Du weinst
um Aller Schicksal verlorene Gnad.


SiDs
am Samstag, 15.6.2002

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